Fallbeispiel Thomas

Pflegekindschaft und Adoption

Thomas berichtet

Thomas berichtet, wie er Ulla und Reinhard zu seinen Eltern gemacht hat. 

Dauer: 4 Minuten

„…ich gehe jetzt zurück ins Heim“

Thomas erzählt vom Ankommen in seiner neuen Familie.

Dauer: 25 Minuten

Eine Familie entsteht

Thomas‘ neue Eltern berichten, wie sie dachten, sie adoptieren ein Baby – und wie dann Thomas in ihr Leben kam.

Dauer: 38 Minuten

Kommentare
Dr. Monika Nienstedt und Dr. Arnim Westermann: Teil 3

Dieser Bericht zeichnet nach, wie Thomas mit Hilfe der Beziehung zu Monika Nienstedt und Arnim Westermann neue Erfahrungen ermöglicht wurden. So gelang es Thomas, sich auf Ulla und Reinhard als Eltern einzulassen: „Jetzt bin ich auch im rechtlichen Sinn euer Kind“.

Dauer: 10 Minuten

Thomas und seine Pflegeeltern Ulla und Reinhard

Sozialisation von Pflegekindern

Monika Nienstedt und Arnim Westermann haben einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Entwicklung des Pflegekinderwesens geleistet. Hier berichtet Monika Nienstedt nun nicht allein von Thomas, sondern erläutert die Einsichten und Erkenntnisse, die zur Entwicklung ihrer – in der Fachöffentlichkeit viel beachteten - Integrationstheorie führten.

Dauer: 60 Minuten

Dr. Arnim Westermann: Ein Pflegekind werden

Originalmitschnitt des Vortrages „Wie wird ein Kind ein Pflegekind?“, den Arnim Westermann 2014 in Regensburg beim Tag des Kindeswohls hielt. 

Westermann, Arnim: Wie wird ein Kind ein Pflegekind? Wie und unter welchen Bedingungen kommt ein Kind in eine Pflegefamilie?

Kommentare
Dr. Monika Nienstedt und Dr. Arnim Westermann: Teil 4

Anmerkungen zu Besuchskontakten

Dauer: 2 Minuten

In ihrem Buch beschreiben Monika Nienstedt und Arnim Westermann, wie Thomas (im Buch: Tobias) die oben abgebildete Szene nach einem Besuchskontakt spontan gebaut hat.


Mit freundlicher Genehmigung des Klett-Cotta Verlages.

Monika Nienstedt/Arnim Westermann. Pflegekinder und ihre Entwicklungschancen nach frühen traumatischen Erfahrungen. © 2007, 2020 Klett-Cotta – J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger

Was Pflegeeltern brauchen

Ulla und Reinhard schildern, welche Unterstützung sie bei der Begleitung von Thomas erhielten. Sie berichten von ihrer selbst organisierten Eltern- bzw. Pflegemüttergruppe und von Erfahrungen mit dem Jugendamt. In diesem Teil geht es auch um die Übersicht „Was Pflegeeltern brauchen“, die Thomas' Pflege- und Adoptiveltern für die Lehre zum „Fallbeispiel Thomas“ erstellt haben.

Dauer: 18 Minuten

Ulla und Reinhard: Kompetenzen von Pflegeeltern, Hilfen durch das Jugendamt 

„…es ist wichtig, zu wissen, dass es um die Entstehung von Liebesbeziehungen geht“

Wie können Pflegeeltern für ein bestimmtes Kind ausgewählt und auf das Zusammenleben mit ihm vorbereitet werden? Welche Erprobungsräume braucht ein Kind, wenn es die Personen kennenlernt, die vielleicht seine Eltern werden könnten?

Dauer: 10 Minuten

Dieser Film konnte schon beim Thema „Heim“ angeschaut werden. Da er auch für die Anbahnung und Vermittlung auch aus Sicht des Pflegekinderwesens wichtig ist, wurde er hier erneut eingefügt.

Grundlagen der Pflegekindschaft

Annette Tenhumberg hat langjährige Erfahrung im Jugendamt. Sie erläutert Kriterien der Vermittlung und die fachliche Begleitung von Pflege- und Adoptivfamilien und führt anhand dieser Praxis in die Integrationstheorie von Nienstedt / Westermann ein.

Dauer: 27 Minuten

Tenhumberg, Annette; Michelbrink. Maria: Vermittlung traumatisierter Kinder in Pflegefamilien.

Tenhumberg, Annette: Was kann Beratung zum Gelingen von Pflegekindschaft beitragen? 

Mit freundlicher Genehmigung des Schulz-Kirchner Verlages

Thomas und Ulla

Thomas und seine Eltern

„…dass eben auch immer die Adoption mitgedacht werden muss“

Kristina Odak und Maud Nordstern sprechen über die Vollzeitpflege in einer Pflegefamilie: Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit ein Kind positive Beziehungserfahrungen machen kann. Wie wichtig ist die Beziehungsqualität? Wie wichtig sind äußere Faktoren?

Dauer: 8 Minuten

Übung: Lückentext

Sind Eltern auf Dauer nicht in der Lage, ihr Kind selbst zu erziehen, werden im SGBVIII Heim und Pflegekindschaft dennoch nicht als Schutzmaßnahmen bezeichnet, sondern ganz unzutreffend als . Die Unterbringung des Kindes in einer Vollzeitpflege regelt . Die Pflegekindschaft kann bei entsprechender Perspektivklärung eine zeitlich befristete Hilfe sein. Sie kann dem Kind aber auch eine angelegte Lebensform bieten. Um dem Kind und seinen Pflegeeltern von Beginn an einen guten gemeinsamen Weg zu eröffnen, ist die gemäß § 37 c SGB VIII geforderte und deren Klarstellung gegenüber allen Beteiligten von großer Bedeutung. Ist das Kind auf Dauer bei Pflegeeltern untergebracht, geht es hinsichtlich der Besuchsregelung nicht mehr um den Erhalt bestehender Eltern-Kind Beziehungen, sondern darum, dass die Herkunftseltern dem Kind das Signal geben: Du darfst . Wollen die sorgeberechtigten Eltern ein seit längerer Zeit in einer Pflegefamilie lebendes Kind herausnehmen, kann das Familiengericht gemäß § 1632 (4) BGB eine drohende Kindeswohlgefährdung abwenden, indem es Auf Antrag von Pflegeeltern oder vom Amts wegen kann das Familiengericht zudem anordnen, dass das Kind auf Dauer bei seinen Pflegeeltern bleibt, wenn sich die Bedingungen in der Herkunftsfamilie nicht in einem in Hinblick auf das Kind vertretbaren Zeitraums nachhaltig verbessert haben und wenn die Anordnung des Kindes erforderlich ist. Lebt das Kind auf Dauer im Heim oder einer Pflegefamilie, ist gemäß § 37 c SGB VIII vor und während der Gewährung der Hilfe zu prüfen, ob eine in Betracht kommt. Auch wenn den Eltern die gesamte elterliche Sorge entzogen wurde, bleibt ihnen neben dem Recht auch das Recht der Einwilligung in eine Adoption ihres Kindes. Diese Einwilligung kann nur unter den in $ 17484 BGB genannten, schwerwiegenden Umständen durch das ersetzt werden. Umso bedeutsamer ist die Aufgabe des Jugendamtes, die Einwilligung der Eltern in solchen Fällen unter Vermeidung einer gerichtlichen Auseinandersetzung durch eine am Kindeswohl orientierte Elternarbeit zu gewinnen.

Die „Annahme als Kind"

Die Sozialarbeiterin Annette Tenhumberg hat viele Pflegefamilien begleitet, in denen die Frage der Adoption mit unterschiedlichen Ergebnissen – manchmal auch erst im Erwachsenenalter - geprüft wurde.

Dauer: 10 Minuten

Chronologie

DatumAlterEreignis
07.12.19737.8Auftrag des Vormunds an den Pflegekinderdienst, eine Pflegefamilie für Thomas zu suchen, was aber vom Pflegekinderdienst als recht aussichtslos bewertet wird.
25.12.19737.8Weihnachtsbesuch mit Thomas bei der Familie von Monika Nienstedt.
15.03.19747.11Mit Thomas zur Familie der Schwester von Arnim Westermann.
25.07.19748.3Mit Thomas ein erster Besuch bei Reinhard und Ulla. Er lernt sie als unsere Freunde kennen.
24.08.19748.4Mitteilung ans Jugendamt, dass Reinhard und Ulla sich entschlossen haben, Thomas als Pflegekind aufzunehmen. Bericht über die zukünftigen Pflegeeltern und Überlegungen zum weiteren Vorgehen.
13.09.19748.5Gespräch mit der Kindesmutter, dass Pflegeeltern gefunden sind und Thomas voraussichtlich im Januar zu ihnen ziehen wird. Verständigung mit ihr über eine zukünftige Kontakt-Regelung: dass wir sie zweimal im Jahr mit Thomas besuchen werden und es darüber hinaus keinen direkten Kontakt zu ihm oder der Pflegefamilie geben darf. Die Kindesmutter ruft gleich danach im Jugendamt an, berichtet davon. Sagt, dass sie mit allem einverstanden sei, weil sie wisse, dass wir uns weiter um Thomas kümmern und die Familie beraten würden.
22.09.19748.5Erneute manische Phase mit starkem Agieren der Kindesmutter und Klinik-Einweisung.
01.10.19748.6Mit Thomas ein Wochenendbesuch bei Reinhard und Ulla.
16.10.19748.6Thomas in den Herbstferien 1 Woche bei Reinhard und Ulla. Er fragt sie, ob er nicht bei ihnen wohnen kann.
26.11.19748.8Thomas am Wochenende bei Reinhard und Ulla.
10.12.19748.8Thomas am Wochenende bei Reinhard und Ulla, von ihnen abgeholt und zurückgebracht. Anschließend Besuch mit den zukünftigen Pflegeeltern bei der Kindesmutter zu einem einmaligen Kennenlernen.
03.01.19758.9Thomas als Pflegekind bei Reinhard und Ulla.
20.08.19759.4Mit Thomas eine Woche Ferien.
25.11.19759.7Gespräch mit Vormund Jugendamt Grubben, Pflegeeltern und Kindesmutter über Adoption des Kindes und Fortsetzung der Besuchsregelung zwei Mal im Jahr mit uns bei der Kindesmutter.
30.11.19759.8Schreiben Jugendamt Grubben ans Gericht: Thomas habe sich in der Pflegefamilie gut entwickelt. Die Kindesmutter wird ihre Einwilligung zur Adoption geben. Die Vormundschaft soll auf Arnim Westermann als Einzelvormund übertragen werden (… …).
26.03.197610.0Vormund Arnim Westermann.
27.02.197710.11Adoption.